Folge 7 Kohle, Kälte und Krieg
Objekt: Kohle
Im Zweiten Weltkrieg waren die Menschen von ständigem Kohlemangel betroffen, es konnte vielerorts nicht geheizt werden. An der damaligen Reichshochschule für Musik und darstellende Kunst (heute mdw) kam es daher immer wieder zu „Kohleferien“, und es mussten Ausweichquartiere für den Unterricht gesucht werden. Auch an Alltagsgegenständen herrschte großer Mangel, und um den Studienbetrieb aufrecht erhalten zu können, mussten Bezugsscheine für alle noch so banalen Güter separat in Berlin angefordert werden.
Auch nach Kriegsende litt die Bevölkerung unter dem Mangel an Kohle und vielen anderen Gütern des täglichen Lebens. Wie schwierig es war, an der Akademie wieder einem geregelten Studienbetrieb nachzukommen, zeigt das Schreiben des jungen Nikolaus Harnoncourt, der 1948 um einen Übungsraum an der mdw ansuchte, da er sein Privatzimmer nicht heizen konnte.
Über Staffel 2:
Wir erzählen, wie die mdw zu dem geworden ist, was sie heute ist. Anhand von Objekten aus dem Universitätsarchiv rollen wir die Geschichte der mdw im Austrofaschismus, im Nationalsozialismus und im Postnazismus auf.
Objekte aus dem Archiv der mdw, die bei der Ausstellung „Klingende Zeitgeschichte in Objekten“ - Die mdw* im Austrofaschismus, Nationalsozialismus und Postnazismus gezeigt wurden, werden akustisch in Szene gesetzt. Jede Folge verschränkt Collagen aus Originaldokumenten, die als szenischer Text arrangiert und eingelesen werden, mit zeitgenössischen Originalkompositionen und Sounddesign.
Die unterschiedlichen Tonlagen aus Vergangenheit und Gegenwart werden von Komponist:innen weiterentwickelt, von Schauspiel-Studierenden werden sie zur Sprache gebracht.
Credits dieser Folge:
Redaktions- und Produktionsteam: Severin Matiasovits, Doris Piller, Eva Schörkhuber und Erwin Strouhal
Wissenschaftliche Aufarbeitung: Severin Matiasovits
Text, Idee und Konzept: Eva Schörkhuber
Musikalische Leitung: Jaime Volfson Reyes
Assistenz der musikalischen Leitung: Cezara Procopciuc
Originalkomposition: Yeison Buitrago Vargas
Gespielt wurde die Originalkomposition von: Pablo Carpio – Flöten; Ayaka Matsudomi – Klarinetten; Sara Gheorghe – Schlagzeug; Yuhuan Wang – Klavier; Kasina Ansvananda - Violine
Sounddesign Tonmarken: Anton Vertipolok
Regie und Koordination der Sprachaufnahmen: Barbara Bernhard
Gesprochen haben: Laura Dittmann, Antonie Lawrenz, Elena Pfeiler, Simon Schofeld, Jan Henri Müller, Julian Rohrmoser, Johannes Deckenbach
Produktionstonmeister: Maximilian Fugger
Koordination Tonmeister:innen Sprachaufnahmen: Hans Groiss
Tonmeister:innen Sprachaufnahmen: Hannah Brandner, Johannes Hartinger, Valentin Lindner, Malin Peters, Ferdinand Rauchmann
Koordination Tonmeister:innen Musikaufnahmen: Bernd Oberlinninger
Tonmeister Musikaufnahmen: Lukas Lützow, Ivan Mankevich, Florian Six, Dominik Vogl
Quellen:
Original-Dokumente aus dem Archiv der mdw
Severin Matiasovits: Kohlemangel, Kälteferien und Kriegsschäden – Studienalltag an der mdw*. In: Klingende Zeitgeschichte in Objekten – Die mdw* im Austrofaschismus, Nationalsozialismus und Postnazismus. Beiträge zur Ausstellung an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, https://repo.mdw.ac.at/klingende-zeitgeschichte/s/de/item/96 (Stand 22.2.2024)