1. Juli 2025

Ein antisemitisches Machwerk – Das „Lexikon der Juden in der Musik“

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Folge 9 Ein antisemitisches Machwerk – Das „Lexikon der Juden in der Musik“

Objekt: „Eintrag über den Musikwissenschaftler Max Graf“

Das „Lexikon der Juden in der Musik“ ist ein antisemitisches Machwerk aus der Zeit des Nationalsozialismus. Das Werk hat in der Bibliothek der mdw einen Sperrvermerk und wird seit 1945 nicht mehr zur Benützung ausgegeben. Dennoch finden sich in einem Exemplar bei den Einträgen über den Musikwissenschaftler Max Graf und den Violinisten Fritz Kreisler handschriftliche Notizen aus den Jahren 1958 bzw. 1962, die vermutlich von den damaligen Bibliothekaren eingefügt wurden. Dies wirft Fragen auf zur Vergangenheitsbewältigung in Österreich und zum Umgang mit Nazi-Machwerken in der Nachkriegszeit.

Über Staffel 2:

Wir erzählen, wie die mdw zu dem geworden ist, was sie heute ist. Anhand von Objekten aus dem Universitätsarchiv rollen wir die Geschichte der mdw im Austrofaschismus, im Nationalsozialismus und im Postnazismus auf.

Objekte aus dem Archiv der mdw, die bei der Ausstellung „Klingende Zeitgeschichte in Objekten“  - Die mdw* im Austrofaschismus, Nationalsozialismus und Postnazismus gezeigt wurden, werden akustisch in Szene gesetzt. Jede Folge verschränkt Collagen aus Originaldokumenten, die als szenischer Text arrangiert und eingelesen werden, mit zeitgenössischen Originalkompositionen und Sounddesign.

Die unterschiedlichen Tonlagen aus Vergangenheit und Gegenwart werden von Komponist:innen weiterentwickelt, von Schauspiel-Studierenden werden sie zur Sprache gebracht. 

Credits dieser Folge:

Redaktions- und Produktionsteam: Severin Matiasovits, Doris Piller, Eva Schörkhuber und Erwin Strouhal

Wissenschaftliche Aufarbeitung: Cornelia Szabó-Knotik

Text, Idee und Konzept: Eva Schörkhuber 

Musikalische Leitung: Jaime Volfson Reyes

Assistenz der musikalischen Leitung: Cezara Procopciuc

Originalkomposition: Miguel Segura-Sogorb

Gespielt wurde die Originalkomposition von: Kimura Wakana, Diana Dascal, Yisu Son,

Kasina Ansvananda – Violine I; Pouria Osanlou, Evelina Podolianchuk, Mynkyung Shin, Nadine Weber – Violine II; Raika Yamakage, Malgorzata Wojcik – Bratsche; Hanna Vogel – Cello; Ivar Krizic – Kontrabass; Yushan Zhang – Harfe; Panagiotis Nikitaris – Klavier

Sounddesign Tonmarken: Anton Vertipolokh

Regie und Koordination der Sprachaufnahmen: Barbara Bernhard

Gesprochen haben:  Laura Dittmann, Coco Brell, Alexandra Schmidt, Jan Henri Müller, Julian Rohrmoser, Johannes Deckenbach, Simon Schofeld

Produktionstonmeister: Maximilian Fugger

Koordination Tonmeister:innen Sprachaufnahmen: Hans Groiss

Tonmeister:innen Sprachaufnahmen: Hannah Brandner, Johannes Hartinger, Valentin Lindner, Malin Peters, Ferdinand Rauchmann

Koordination Tonmeister:innen Musikaufnahmen: Bernd Oberlinninger

Tonmeister Musikaufnahmen: Lukas Lützow, Ivan Mankevich, Florian Six, Dominik Vogl

Quellen:

Original-Dokumente aus dem Archiv der mdw;

Cornelia Szabó-Knotik: Kontinuitäten oder „Sachzwänge“. In: Klingende Zeitgeschichte in Objekten – Die mdw* im Austrofaschismus, Nationalsozialismus und Postnazismus. Beiträge zur Ausstellung an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien,  https://repo.mdw.ac.at/klingende-zeitgeschichte/s/de/item/100 (Stand 27.2.2024)

Heidemarie Uhl: Das „erste Opfer“. Der österreichische Opfermythos und seine Transformationen in der Zweiten Republik. In: https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/5962/ssoar-oezp-2001-h_1-uhl-das_erste_opfer.pdf?sequence=1&isAllowed=y&lnkname=ssoar-oezp-2001-h_1-uhl-das_erste_opfer.pdf (Stand 27.2.2024)